Technisches Hilfswerk Ortsverband Konstanz

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100 Prozent Signalstärke – THW OV sorgt für ungestörte Datenübertragung

Der Höhepunkt des Konstanzer Stadtgartenfest ist auch 2018 wieder ohne Zweifel das Feuerwerk gewesen. Allein auf deutscher Seite staunten mehr als 35.000 Besucher über die im Takt der Musik in den Himmel geschossenen Raketen. Aber ohne die Helfer des THW Ortsverbands Konstanz hätte die Choreographie des Seenachtfest niemals so perfekt wirken können.

Denn diese verlegten unter Wasser annähernd 1.000 Meter Signalkabel, über das die digitale Steuerung der Raketen und den Lautsprechertürmen erfolgte. Von Bord eines THW-Schlauchbootes aus wurden unter Wasser zunächst 500 m Kabel von der Imperia-Mole am Konstanzer Hafen bis zu der schwimmenden Lautersprecherplattform ausgebracht. Jeweils 150 m lange Kabel verteilten das Signal weiter zu den drei Feuerschiffen. Nur so konnte garantiert werden, dass die Show synchron und vor allem ohne Störung ablaufen konnte. Der Einsatz des Schlauchbootes mit Außenbordmotor war durch den niedrigen Wasserstand und das in großen Feldern an der Wasseroberfläche treibende Seegras erforderlich geworden. Um die optimale Wirkung zu erzielen, mussten die Feuerschiffe nämlich Abseits der Schifffahrtsrinne im Flachwasserbereich positioniert werden. Und unter den dort herrschenden „Extrembedingungen“ wäre ein „klassisches“ Rumpfboot mit größerem Tiefgang und Schiffsschraube schnell an seine Grenzen gekommen.

Eine besondere Herausforderung stellte im Anschluss an das Feuerwerk der Rückbau der Kabelstränge dar. Denn nach dem finalen Knall wollen hunderte Boote mehr oder weniger gleichzeitig den Konstanzer Trichter wieder verlassen. Dabei reicht die Spannbreite vom kleinen Kajak, das nur notdürftig mit einer Laterne beleuchtet wird, bis zum Kursschiff nach Schaffhausen. Durch dieses Gewusel navigierten auch 2018 die Helfer des THW und holten die Kabel wieder ein. Ein bei Nacht und wegen der hohen Bootsdichte nicht ungefährliches Unterfangen.

Damit Land auf Land ab auch die Fernsehzuschauer voll im Bilde waren, sendete das SWR ab 15 Uhr live vom Bodensee. Zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr wurden dann über das Feuerwerksspektakel „Rhein in Flammen – von Konstanz bis Koblenz“ in einer abendfüllenden Sendung berichtet. An Bord des THW-Bootes „Woody“ schipperte das SWR-Kamerateam zu verschiedenen Einsatzorten. Dank der mit technischem Equipment zur Verstärkung des TV-Signals voll geladen „Woody“, stand die ganze Zeit über die Verbindung zum am Konstanzer Konzilgebäude positionierten Übertragungswagen. In Liveschaltungen führte SWR Reporterin Sonja Faber-Schrecklein u.a. Interviews mit den Feuerwerkern und der jüngsten Kapitänin eines Fahrgastschiffs in Deutschland.

Vom Einbau der Funktechnik am Donnerstagnachmittag, über den Testlauf am Freitag bis zum Einsatzende am Sonntag früh um 2 Uhr sorgten insgesamt 12 THW-Helfer für einen reibungslosen organisatorischen Ablauf. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus den anderen Blaulichtorganisationen gewährleisteten die ehrenamtlichen Helfer den Besuchern ein unvergessliches Seenachtsfest 2018.

Geschrieben von Ulrich Jacoby am 17. Aug 2018.