Technisches Hilfswerk Ortsverband Konstanz

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Feuer und Wasser – Junghelfer der Blaulichtorganisationen proben den Ernstfall

Statt ins Wochenende zu starteten, trafen sich am Freitagabend, 06.07.2018, die Jugendfeuerwehr Konstanz und die THW Jugend Konstanz um den Ernstfall zu proben...

Im Rahmen eines gemeinsamen Dienstabends standen die Gefahren der beiden Elemente Feuer und Wasser sowie Lösungswege zu deren Bekämpfung bzw. Überbrückung im Mittelpunkt.

Nach einer kurzen Begrüßung wurden die 15 Junghelfer zunächst in zwei Gruppen eingeteilt. Denn die verantwortlichen Jugendleiter hatten zwei Übungsstationen vorbereitet, welche von beiden Teams abwechselnd zu durchlaufen waren.

Bei der "THW-Station“ musste mit Hilfe des Einsatz-Gerüst-Systems EGS ein 6m langer Steg gebaut werden. Dabei überwiegen die Vorteile des EGS eindeutig gegenüber dem „traditionellen“ Weg, ein passendes Bauwerk aus Holz zu errichten. Die aus dem Gerüstbau bekannten Stahlelemente sind genormt, hochbelastbar, vergleichsweise leicht und zudem sehr schnell zu montieren.

Damit die Behelfsbrücke später möglichst flexibel eingesetzt werden kann, galt es eine freitragende Konstruktion zu wählen, die ohne Stützen am Boden auskommt. Überdies müssen die am Bau beteilgten Personen nicht zuerst über das Gewässer hinwegsetzen, sondern der Bau kann nahezu vollständig von einer Uferseite aus erfolgen. Vereinfacht gesagt, werden die Gerüstteile an Land vormontiert und dann aneinander befestigt, bis das andere Ufer erreicht wird. So kann eine Brücke geschlagen werden, ohne sich den Gefahren eines Gewässers aussetzen zu müssen.

Damit der Steg dauerhaft sicher stehen bleibt, muss zunächst auf einer Seite des Bachs ein Stützfundament gelegt und ausgesteift werden. Anschließend wird ein Gegengewicht eingesetzt um ein späteres Kippen des gesamten Aufbaus zu verhindern. Dann legen alle in wassernähe arbeitenden Personen ihre persönliche Schutzausstattung gegen Absturz (PSAgA) an. Um nicht versehentlich in die Fluten zu stürzen, sichern sich die Arbeitskräfte mit einem Y-Verbinder an einem tragenden Element des Gerüstes. Danach werden die vormontierten Teilstücke des EGS zusammengesetzt und dann Schritt für Schritt über das Wasser hinausgeschoben, bis der freitragende Teil am anderen Ufer befestigen werden kann. Hierbei kommen Arbeitsleinen zum Einsatz, um den herausragenden Teil des Gerüsts halten zu können. Sobald die andere Seite erreicht ist, können erste Helfer übersetzen und den Aufbau von dort vollenden.

Mit Hilfe des EGS lassen sich bis zu 9m lange, freitragende Stege bauen. Damit können temporär auch schon mal kleine Flüsse überbrückt werden. Sofern ein Kranwagen vorhanden ist, könnte der Steg auch am Ufer vollständig aufgebaut und an einem Stück über das Gewässer gelegt werden.

Die „Feuerwehr-Station“ sah vor, einen Löschangriff auf einen brennenden PKW vorzunehmen. Dazu musste eine Wasserversorgung von einem etwa 100m entfernten Hydranten aufgebaut werden. Vom Löschfahrzeug wurde dann ein Löschangriff mit bis zu 3 Rohren gestartet. Zusätzlich wurde ein Beleuchtungsgerät aufgebaut um die Einsatzstelle auszuleuchten. Im Vordergrund der Übung stand, neben der Handhabung der Gerätschaften, an beiden Stationen die Kommunikation zwischen den Junghelfern und die Führung der Gruppe durch einen Gruppenführer. Doch damit war der Abend noch nicht zu Ende.

Nachdem der Brand gelöscht, die Geräte zurückgebaut und die Nachbesprechung der Übung beendet war, wurde nochmals vorsätzlich Feuer gelegt. Diese mal aber gefahrlos und zu einem guten Zweck: über dem Grill wurden Bratwürste zubereitet und anschließend mit Genuss verzehrt. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es Spaß gemacht hat zusammen zu arbeiten und die gemeinschaftliche Übung ein voller Erfolg gewesen ist.

Geschrieben von Ulrich Jacoby am 09. Jul 2018.

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